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Samen Maier Blog

Sommersalate – leichte Kost für heiße Tage

verfasst von DI Doris Kampas am 15. Juli 2020
in Gartenjahr, Juli
DI Doris Kampas

Die beste Mahlzeit an einem heißen Sommertag: ein Salat – frisch aus dem Garten. Wobei Anbau und Ernte von sommerfrischem Salat viele GärtnerInnen durchaus auf die Probe stellt. Mit etwas Knowhow gelingt die Sommerernte leicht und vor allem regelmäßig. Wie, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Wenn du an Salat denkst, fallen dir zuerst sicher die grünen bis zart-gelben Blätter von Kopfsalat ein. Die Vielfalt ist jedoch um einiges größer – neben dem klassischen „grünen Salat“ erfreuen sich bunte Salatmischungen aus Pflücksalaten, Krachsalaten und Salatbesonderheiten immer größerer Beliebtheit.

Botanisch gesehen gehören Salate zur Gattung der Lattichgewächse. Die Vertreter dieser Gattung sind Kopfsalat, Eisbergsalat (auch Krachsalat oder Eissalat), Pflücksalat und Römersalat (auch Kochsalat genannt). Ihr gemeinsamer Vorfahre ist der wilde Lattich, der ursprünglich aus dem wärmeren Mittelmeerraum und Westindien stammt. Nach Mitteleuropa kam der Salat erst im 16. Jahrhundert, hier erfreute er sich vor allem in Frankreich großer Beliebtheit.

Aus dem einfachen grünen Salat gingen in sehr kurzer Zeit schon etliche Züchtungen mit bunten, braunen, gesprenkelten oder roten Blättern in verschiedenen Formen hervor. Der knackige Eisbergsalat ist eine Weiterentwicklung, die aus den USA stammt und mit etwas mehr als 100 Jahren ziemlich jung ist.

Kopfsalat: mal grün – mal rot. Aus der Urform wilder Lattich gingen viele, auch bunte Züchtungen hervor.

Neben dieser Hauptgruppe der Salate gibt es mehrere Arten, die du einzeln oder als Beigabe zu einer bunten Salatmischung verwenden kannst. Dazu gehören z.B. Rucola, Gartenkresse, PakChoi (alle drei gehören zu den Kohlgewächsen) oder Sommerportulak (Portulakgewächse).

Darüber hinaus gibt es noch mehrere andere Salatarten, die für die Sommerernte aber nicht geeignet sind, wie z.B. Feldsalat (Vogerlsalat), Chinakohl, Endiviensalat, Zuckerhut, Asia Salate, junger Spinat und verschiedene klassische Salatsorten.

Warum der Anbau von Salat im und für den Sommer etwas schwieriger ist – und wie es trotzdem klappt

Lass aus deinem Salat keine Bäume wachsen    

Die biologische Bestimmung von Salat ist – wie von allen anderen Lebewesen – sich zu vermehren. Als einjährige Pflanze hat er daher ganz schön Stress – so muss er doch in einem Jahr selbst keimen, Blättern entwickeln, blühen und neue Samen bilden. Um den richtigen Zeitpunkt in seiner Entwicklung nicht zu versäumen hilft ihm das Licht. Genauer gesagt die Tageslänge, also die Anzahl der Stunden, an denen es jeden Tag hell ist. In den kürzeren Tagen im Frühling ist der Salat mit der regen Bildung von Blättern beschäftigt. Mit länger werdenden Tagen erhält die Pflanze den biologischen Reiz, die Blüte und Samenbildung vorzubereiten. Sie streckt sich daraufhin in die Länge, bildet kleine Bäumchen und beginnt schließlich zu blühen. Sobald sich der Salat zu strecken beginnt, sagt man auch, er schosst.
Ab diesem Moment wird er ungenießbar.

Salatbäume im Garten sind keine Seltenheit: die Blätter werden bitter und ungenießbar

Viele Salatsorten gedeihen also wunderbar im Frühling und müssen spätestens bis Mai/Anfang Juni geerntet werden.
Für den späteren Anbau sind sie nicht mehr geeignet.

Durch Züchtung und Auslese ist es gelungen, „schossfeste“ Salatsorten zu entwickeln. Diesen Ausdruck findest du direkt auf den Samenpäckchen – er besagt, dass die Pflanze nicht schosst – also sich auch an längeren Tagen nicht streckt und zu blühen beginnt.
Schossfeste Salate sind daher für den späteren/sommerlichen Anbau gut geeignet.

Mit folgenden schossfesten Salatsorten liegst du richtig

Dieser rotbraune Salat bildet einen lockeren Kopf mit einem grünen Herz. Wie sein Name schon verrät, wächst er nahezu rund ums Jahr – also zu allen 4 Saisonen.

Kopfsalat Merveille des quatre saisons

Pflücksalat Till

Till ist ein origineller, grüner Pflücksalat mit langen Blattzipfeln. Säen ihn dünn in der Reihe aus und ernte später jeweils nur die äußeren Blätter – lass aber das Herz stehen. Dann bildet der Salat laufend junge Blätter nach.

Pflücksalat lollo bionda

Dieser Pflücksalat besticht durch seine gewellten, hellgrünen Blätter. Ernte ihn entweder blattweise oder als ganzen Kopf.

Eissalat Grazer Krauthäuptel 2

Dieser Salat ist nicht nur schossfest, sondern auch ausnehmend hitzebeständig. Seine knackigen Blätter laufen an den Blatträndern rötlich aus.

Krachsalat Grüner aus Maria Lankowits

Dieser Eissalat bildet mittelfeste, sattgrüne Köpfe und bewährt sich seit vielen Jahrzehnten für den Hausgarten.

So setzt und säst du Salat richtig

Ein gelungener Anbau ist die halbe Ernte. Achte daher vom Start weg, dass der Salat beste Bedingungen vorfindet. Das Salatbeet sollte locker und humos, aber nicht extra gedüngt sein. Auf frischem Kompost oder Tiermist stirbt der Keimling rasch ab. Salat ist ein Lichtkeimer, d.h. er benötigt zum Auflaufen Tageslicht. Streue die Samen daher nur oberflächlich auf die Erde und drücke sie etwas fest. Gieße anschließend mit schwachem Brausestrahl, um die Samen nicht zu verschlämmen.

Pflücksalate kannst Du reihig säen, für Kopf– und Eissalat säe alle 25 cm 3-4 Samenkörner.

Etwa 2-3 Wochen nach der Keimung musst du die Samen auslichten – v.a. wenn Du Köpfe ernten willst. Bei blattweiser Ernte oder Ernte als BabyLeaf Salat brauchst Du nur soweit auszulichten, dass die einzelnen Pflanzen nicht allzu dicht stehen.

Tipp: ein Salat wird ganz schön groß. Achte daher auf ausreichend Abstand im Beet. 25 x 25 cm sind ideal.

Im Sommer entstehen im Garten immer wieder Lücken. Ideal ist es also, wenn du regelmäßig im Haus Salatpflänzchen vorziehst, die du dann spontan in die Lücken setzen kannst.

Achte beim Einpflanzen darauf, dass der kleine Salat im Beet etwas höher sitzt als im Topf. Denn die unteren Blätter neigen zu Fäulnis, je mehr sie direkt auf der Erde aufliegen. Zudem bildet ein höher liegender Vegetationskegel rascher und mehr Blätter. Tauche die kleinen Salate vor dem Einsetzen kurz in Wasser. So können sich die Wurzeln ansaugen und finden leichter Bodenanschluss. Gieße die Pflänzchen nach dem Setzen zusätzlich gut ein.

Baue für eine laufende Ernte den Salat regelmäßig an – im Abstand von je 2 Wochen. Ideal ist, wenn du Direktsaat mit dem Anbau von Jungpflanzen kombinierst. Die Zeit vom Anbau bis zur Ernte beträgt etwa 6-8 Wochen, beginne also rechtzeitig mit dem Anbau, damit immer ausreichend Salat da ist.

So bringst du deinen Salat zum Wachsen und Gedeihen

Um frische, schmackhafte Blätter zu liefern, braucht der Salat vor allem eins: viel Wasser. Das Austrocknen verzeiht er die weder zu Beginn, noch wenn sein Wachstum etwas fortgeschritten ist. Bei Trockenheit werden die Blätter rasch hart und ledrig. Gieße in der Früh, damit die Blätter bis am Abend abtrocknen. So vermeidest du die Entstehung von Pilzkrankheiten (z.B. Mehltau.)

Salate wurzeln flach, auch der obere Bodenbereich sollte daher stets feucht bleiben. Das gelingt mit einer Mulchschicht aus Miscanthus, Gras oder fein gehäckseltem Stroh.

Salat steht ganz oben auf dem Speiseplan von Schnecken. Schon so manche/r Gärtner/in hat verzweifelt den Hut auf den Salatanbau geworfen – vor allem in feuchten, regnerischen Sommern. Wenn du auf Nummer sicher vor den gefräßigen Schleimern gehen willst, baut du den Salat am besten in einem Hochbeet mit Schneckenkante an. Im Beet selbst ist die wirksamste Methode zur Schneckenbekämpfung immer noch das Absammeln. Verzichte auf Schneckenkorn, denn es töten neben den schädlichen Schnecken je nach Präparat auch Gehäuse und Weinbergschnecken bzw. sogar Vögel, die vergiftete Schnecken fressen.

in einem Hochbeet mit Schneckenschutz ist der Salat sicher vor den gefräßigen Schleimern

Gegen die Eintönigkeit – noch mehr Sommersalat

Wenn dir Kopfsalat und Pflücksalat mit der Zeit zu langweilig werden, dann mach dir doch einfach eine bunte Salatmischung.

Folgende Gemüsearten bringen Pepp in die gesunde Schüssel und schmecken alles andere als langweilig.

Rucola und wilde Rauke

Der Klassiker der italienischen Küche erfreut sich auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Rucola ist würzig, der leicht scharfe Geschmack ist auf die enthaltenen Senföle zurückzuführen.

Es gibt einjährigen Rucola und die wilde Rauke – eine mehrjährige Pflanze, die du öfter schneiden kannst. Rucola gedeiht sehr rasch, schon nach 3-4 Wochen kannst du ihn ernten. Er ist also ideal für alle freiwerdenden Flächen und wächst auch im Balkonkistchen sehr gut.

Bio Rucola

Gartenkresse

Das pikante Kraut kannst du bereits 3 Wochen nach der Aussaat wieder ernten. In der Salatschüssel ist es eine hervorragende Kombination mit allen Salatarten, im Beet weniger. Denn es reduziert das Wachstum von Salat und bringt ihn vorzeitig zum Schossen.

Pak Choi

zählt zu den Asia Salaten, kann aber anders als die übrigens Sorten auch im Sommer angebaut und geerntet werden. Entwicklungszeit beträgt 8-10 Wochen. Für den Salat eigenen sich vor allem die jungen Blätter, ist die Pflanzen größer, schmeckt sie z.B. im Wok gedünstet sehr gut.

Sommerportulak

Ergänzt jeden Salat mit seinem nussigen, leicht säuerlichen Geschmack. Er wächst sehr rasch, aufrecht mit großen, dickfleischigen Blättern. Eine interessante Salat-/Würzsorte, die nicht jede/r kennt.


Mit regelmäßigem Anbau, der richtigen Sortenwahl, einer guten Mischung aus Direktsaat und vorgezogenen Jungpflanzen und guter Pflege steht deinem Genuss von frischen Sommersalaten nichts mehr im Weg.

Beitrag: DI Doris Kampas
Fotocredits: bio-garten

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